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Ist eine Regendecke fürs Pferd sinnvoll?

Draußen regnet es in Strömen, dein Pferd steht auf der Weide und du machst dir wieder und wieder Gedanken, ob es ein Fehler war, keine Pferdedecke aufs Pferd gemacht zu haben.

Vermutlich bist du auch verunsichert, weil einige Stallmitglieder das Pferd komplett vor der schlechten Jahreszeit eindecken und andere wiederum überhaupt nicht. Letztere Genannten begründen dies damit, dass du dein Pferd nicht vermenschlichen sollst und das Pferd durchaus schlechtes Wetter verträgt. Trotzdem bleibt das schlechte Gewissen, ob das Fell dem Wind und Regen standhält oder ob der Regen auf die Haut gelangt und dein Pferd sogar zu zittern beginnt.

Ist eine Regendecke fürs Pferd sinnvoll? Wenn ja, gilt das für jedes Pferd?

Was genau bewirkt eine Regendecke?

Eine Regendecke sollte dein Pferd bei starkem und andauerndem Regen und Schnee vor Nässe schützen und trockenhalten. Sie genügt dem Pferd auch im Winter, wenn nur der Wind- und Wasserschutz benötigt wird. Sie schützt außerdem vor Zugluft.

Die Regendecke muss wasserdicht und winddicht sein, damit sie diesen Anforderungen entspricht. Je nachdem, wie die Fellbeschaffenheit des Tieres ist, benötigt die Regendecke keine Fütterung, sondern nur ein einfaches Fleecefutter. Die empfindliche Rücken- und Nierenpartie des Pferdes soll warm- und trockengehalten werden.

Welches Pferd benötigt eine Regendecke bzw. bei welchem Pferd ist eine Regendecke sinnvoll?

Offenstall- oder Weidehaltung

Pferde, die in einem Offenstall, Paddock oder auf der Weide gehalten werden, benötigen dann eine Regendecke, wenn sie keinen Unterstand haben, um sich vor den Witterungseinflüssen schützen zu können.

Rangniedrigere Pferde hätten trotz vorhandenem Unterstand keine Chance, diesen bei schlechtem Wetter zu nutzen, da sie den Ranghöheren den Vortritt lassen müssen. Sie benötigen eine Regendecke zum Schutz.

Boxenpferde mit täglichem Koppelgang

Sind die Pferde nur tagsüber auf der Weide und in der Nacht im Stall, so schützt eine Regendecke das Pferd durchaus auch bei schlechtem Wetter: Ohne Regendecke würde das nasse Pferd der Zugluft im Stall ausgesetzt sein und es könnte sich schnell unterkühlen und erkranken. Hier ist eine Regendecke sinnvoll. Oder aber man hat die Möglichkeit, das nasse Pferd entsprechend zu versorgen und kann z. B. eine Fleecedecke zum Trocknen auflegen.

Ist die Thermoregulation bei Boxenpferden gestört, so benötigt es ebenfalls eine Regendecke bei Minusgraden.

Tritt ein plötzlicher Kälteeinbruch ein, so benötigt selbst ein Pferd, bei dem die Thermoregulation normal funktioniert, einen Schutz vor Dauerregen und Wind mit einer ungefütterten Regendecke.

Geschorene und eingedeckte Pferde

Bei geschorenen Pferden ist eine Regendecke nicht nur sinnvoll, sondern wichtig! Die natürliche Thermoregulation ist nicht möglich und das Pferd wäre der Witterung hilflos ausgeliefert. Es würde schnell frieren und erkranken. Ist auch der Hals geschoren, so benötigt die Regendecke einen Halsteil, denn das Pferd friert auch, wenn einzelne Körperteile nicht geschützt sind.

Dies trifft auch für Pferde zu, bei denen sich das Winterfell nicht zu stark aufbauen soll. Durch Pferdedecken wird der Winterfellwuchs verhindert, indem das Pferd zeitlich eingedeckt wird. Wird das Pferd ohne Decke in den Regen gestellt, so ist es völlig ungeschützt vor Wind und Regen.

Kranke oder alte Pferde

Bei diesen Tieren funktioniert z. B. die Thermoregulation nicht mehr richtig oder aber ihr Organismus ist so geschwächt, so dass sie zu schwach sind, gegen die Witterung anzukommen. Dass hier eine Regendecke sinnvoll ist, steht außer Frage. Diese Pferde würden ohne Regendecke schnell beginnen zu frieren und erkranken. Auf Grund der Kälte kann sich auch die Muskulatur verspannen, was sehr unangenehm ist.

Turnierpferde

Auch auf Turnieren kann die Regendecke sinnvoll sein, um dein Pferd zu schützen. Es gibt auch Regendecken mit Abschwitzfunktion, die durchaus nötig sind, wenn das verschwitzte Pferd aus dem Turnier heraus in den Regen läuft.

Auch wenn du nicht zu den Turnierreitern gehörst, ist eine Regendecke sehr praktisch. Dir fehlt die Zeit, dein Pferd nach dem Koppelgang vor dem Reiten zu putzen oder zu trocknen, dann triffst du mit Regendecke immer ein trockenes und sauberes Pferd an.

Was versteht man unter der „Thermoregulierung“?

Grundsätzlich fühlen sich Pferde bei einer Außentemperatur von 15 bis 5 Grad Celcius wohl – wenn sie gesund und ungeschoren sind.

Bei einer gesunden Thermoregulation des Körpers hält das Pferd seine Körpertemperatur bei konstanten 38 Grad Celcius.

Die nötige Körperwärme wird bei Stoffwechselprozessen hergestellt. Vor allem dann, wenn Pferde lange Fasern, wie es z. B. Heu hat, verdauen, wird viel Wärme produziert. Daher ist es vor allem im Winter wichtig, dass sie möglichst ständig Heu zum Kauen bekommen, um ihre Körpertemperatur halten zu können.

Neben dem Fell und der Haut tragen Arterien und Schweißdrüsen zur Thermoregulation mit bei:

Fell

Der Fellwechsel des Pferdes findet zwei Mal im Jahr statt: wenn die Tage länger und wenn sie kürzer werden. Je nachdem, wie die Witterungsbedingungen sind, stellt das Pferd die Haare auf, legt sie an oder dreht sie. Das Pferd kann also aktiv die Thermoregulation steuern und die isolierenden Eigenschaften des Fells verändern. Die Temperatur trägt zur Dichte und Länge des Fells bei.

Werden die Temperaturen kühler, so produzieren die Talgdrüsen mehr Fett. Das Fell des Pferdes bekommt eine wasserabweisende Funktion, der Regen fließt ab, ohne dass das Unterfell oder die Haut nass wird. Zu intensives Putzen solltest du in den kalten Wintermonaten vermeiden, um die Fettschicht nicht zu zerstören.

Deckst du dein Pferd ein, so wird diese natürliche Funktion gestoppt, dem Pferd wächst kein Winterfell.

Auch geschorenen Pferden fehlt die natürliche Thermoregulation. Diese Tiere müssen immer eingedeckt werden!

Die Pferde, die in geschlossenen Ställen gehalten werden, haben meist auch eine gestörte Thermoregulation.

Haut

Sie bekommt im Herbst eine dicke Fettschicht, so dass sie isolierend wirken kann.

Arterien

Sie können sich durch die Muskeln verengen oder erweitern. Je nachdem wird mehr oder weniger Wärme an die Haut abgegeben und dadurch die Temperatur geregelt.

Schweißdrüsen

Schwitzt das Pferd, so fängt der Schweiß an zu verdunsten und der Körper wird gekühlt. Bei dichtem Fell dauert es länger, bis die Feuchtigkeit auf der Haut getrocknet ist.

Benötigt mein Pferd eine Regendecke?

Ist dein Pferd ein paar Stunden bei schlechtem Wetter auf der Weide, so ist eine Regendecke nicht nötig, wenn es robust und gesund ist. Es reguliert selbstständig die Wärme und Kälte.

Ob eine Regendecke sinnvoll ist, kommt also auf dein Pferd drauf an.
Ist es draußen plötzlich sehr kalt und es regnet viel bei starkem Wind, so ist dein Pferd sicherlich froh über eine wasserdichte, ungefütterte Regendecke.

Bedenke aber: Schwitzt dein Pferd allerdings unter der Regendecke, so ist das schlimmer als das Frieren. Kreislaufprobleme könnten die Folge sein oder auch Koliken wegen Hitzestau unter der Decke.

Auch bei Rangeleien auf der Koppel kann es mit der Regendecke gefährlich werden.

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