Wann soll die Regendecke aufs Pferd?
Sobald die Tage kürzer werden, die Temperaturen sinken und es häufiger regnet, stellen sich viele Pferdebesitzer:innen die gleiche Frage: Ab wann soll die Regendecke aufs Pferd?
Leider lässt sich diese Frage nicht pauschal beantworten. Ob und wann eine Regendecke sinnvoll ist, hängt unter anderem von Alter, Gesundheitszustand und Haltungsart deines Pferdes ab. Es gibt jedoch ein paar Anhaltspunkte, an denen du dich orientieren kannst.
Wann ist eine Regendecke für dein Pferd sinnvoll?
Ob Regendecken überhaupt sinnvoll sind, daran scheiden sich die Geister: Manche Pferdebesitzer:innen sind überzeugt, dass Eindecken der Natur des Pferdes widerspricht. Andere scheren ihre Vierbeiner schon Anfang September, um einen dicken Winterpelz zu vermeiden und mit ihrem Pferd den gesamten Herbst und Winter voll trainieren zu können.
Tatsächlich benötigen gesunde Pferde in der Regel keine Regen- oder Outdoordecke. Ihr dichtes Winterfell schützt sie perfekt vor Eis, Kälte und Nässe. Die meisten Pferde lieben es sogar, sich Wind und Wetter um die Nase wehen zu lassen. Dennoch bieten Regendecken einige Vorteile, etwa, wenn du mit deinem Liebling in der kalten Jahreszeit (intensiv) trainieren möchtest. In diesem Fall beugst du mit einer passenden Decke eventuellen Verspannungen vor. Zudem verhindert die Decke, dass du ein mit Schlamm verschmiertes und klitschnasses Pferd putzen und satteln musst.
Senioren, empfindliche Pferde oder Tiere mit Gelenk- und Rückenproblemen profitieren oftmals von einer Regendecke. Feuchtigkeit begünstigt Krankheiten wie Arthrose und andere Gelenkschmerzen – mit einer passenden Decke unterstützt du folglich die Gesundheit deines Pferdes.
Weitere Fälle, in denen eine Regendecke sinnvoll sein kann:
- wenn dein Pferd sehr alt ist
- bei schwerfuttrigen Pferden
- wenn dein Pferd schnell friert
- bei kranken Pferden
Steht dein Pferd im Offenstall oder den ganzen Tag über auf einem Paddock ohne Unterstand, ist eine schützende Decke ebenfalls zu empfehlen.
Wann eine Regendecke aufs Pferd? Tipps, die dir bei der Entscheidung helfen
Du bist dir immer noch unsicher, ab wann du dein Pferd mit einer Regendecke eindecken sollst? Diese Tipps können dir helfen:
Die Jahreszeit beachten
In der Regel kannst du dein Pferd Ende September/Anfang Oktober mit einer Regendecke eindecken. Berücksichtige allerdings die Temperaturen und beobachte, ob sich dein Pferd wohlfühlt. Friert es bei Regen oder an windigen Tagen, bietet eine regendichte Weidedecke einen guten Schutz.
Im Sommer benötigt dein Pferd nur in Ausnahmefällen eine Regen- oder Abschwitzdecke, beispielsweise bei Dauerregen, nach Krankheit oder nach einem intensiven Training. Planst du eine längere Fahrt im Hänger oder Transporter, kannst du eine gute Abschwitz- oder Regendecke zur Sicherheit mitnehmen.
Die passende Regendecke
Achte darauf, dass die Regendecke atmungsaktiv ist und deinem Pferd optimal passt. Fällt die Decke zu groß aus, dringt eventuell Regen ein, beispielsweise am Halsausschnitt.
Tipp: In unserem Beitrag ‚So misst du die Deckengröße deines Pferdes‘ erklären wir dir, wie du die passende Größe für dein Pferd findest und worauf du bei einer guten Pferdedecke achten solltest.
Hör auf dein Gespür
Hör auf dein Bauchgefühl. Dein Pferd zeigt dir, ob es sich unter der Decke wohlfühlt oder nicht. An den Ohren kannst du außerdem selbst fühlen, ob dein Pferd friert. Ist die Haut hinter den Ohren oft kalt, solltest du deine Decke in Erwägung ziehen.
Hol dir professionellen Rat
Falls du dir trotz dieser Tipps weiterhin unsicher bist, ob und ab wann dein Pferd eine Regendecke benötigt, sprich mit erfahrenen Pferdebesitzer:innen, Züchter:innen, deinen Trainer:innen oder Tierärzt:innen. Letztere können dir mehr zum Gesundheitszustand deines Pferdes sagen und überlegen gemeinsam mit dir, ob und wann du dein Pferd mit einer Regendecke eindecken solltest.